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Hilfsmittel zum Duschen, Waschen und Baden
Tips für die Gestaltung des Badezimmers von Bettina Albers/ DIAS GmbH

Das Badezimmer ist ein Ort, der für viele ältere und behinderte Menschen nur eingeschränkt oder mit größter Vorsicht zu benutzen ist. Viele Personen könnten die Dusche, das Waschbecken oder die Badewanne in ihrer Wohnung ohne entsprechende technische Hilfsmittel gar nicht mehr benutzen. Deshalb gibt es in diesem Bereich eine Vielzahl sehr unterschiedlicher großer und kleiner technischer Hilfen, die dazu dienen, die Einrichtungen zur Körperpflege weiterhin selbständig oder mit Unterstützung durch eine helfende Person zu nutzen. Einige dieser sehr nützlichen Hilfsmittel wollen wir im folgenden vorstellen.

Behinderten- und altengerechte Duschen als Alternative zum Wannenbad

Älteren und behinderten Personen fällt in vielen Fällen die Benutzung einer Dusche leichter als die einer Badewanne. Bei entsprechender Gestaltung der Duschanlage müssen im Gegensatz zu der Badewanne keine hohen Barrieren überwunden werden. Zusätzlich besteht bei einer Dusche nicht die körperliche Anforderung, sich aus einer stehenden Position in eine Sitz- oder Liegeposition zu begeben und sich anschließend aus dieser dann wieder mit entsprechendem Kraftaufwand zu erheben. Dies ist insbesondere auch wegen der generellen Rutschgefahr im Naßbereich ein deutlicher Vorteil von Duschen. Zwar haben Wannenbäder einen hohen Stellenwert z.B. zur Durchführung medizinischer und therapeutischer Bäder, sowie zur Entspannung, hingegen gelten Duschbäder als erfrischender und können die Selbstpflege eher fördern. In Expertenkreisen ist man sich weitgehend einig, daß der Einbau einer Duscheinrichtung insbesondere dann Vorrang haben sollte, wenn eine erhebliche Behinderung vorliegt.

Allerdings haben alten- und behindertengerechte Duschen als Alternative zum Baden und der Badeinrichtung bislang außerhalb von modernen Seniorenwohneinrichtungen und Krankenhäusern wenig Beachtung gefunden. Selbst jüngeren Architekten sind die in DIN-Normen präzisierten Planungs- und Baudaten nicht immer geläufig. Wenn vonseiten der behinderten oder älteren Menschen dennoch ausdrücklich eine Duschanlage gefordert wird, kommt es leider auch oft genug vor, daß der Einbau von den ausführenden Baufachleuten mangels Hintergrundwissen nicht sachgerecht oder unzureichend durchgeführt wird. Dies hat dann häufig zur Folge, daß die Duschanlage wegen ihrer schlechten Nutzbarkeit abgelehnt wird.

Wenn Sie sich also für den Einbau einer behindertengerechten Duschanlage in ihrer Wohnung entschieden haben, sollten Sie möglichst die Gestaltung und Ausstattung mit den Fachleuten vorher besprechen und beim Einbau dabeisein.

Autorin: Diplom-Soziologin Bettina Albers ist Mitarbeiterin der D.I.A.S. GmbH Hamburg

Die D.I.A.S. GmbH nimmt für Krankenkassen, Verbraucherschutzverbände und Hersteller Hilfsmitteltests und -prüfungen vor und führt Marktanalysen im Hilfsmittelbereich durch. Dabei arbeitet sie eng mit dem Beratungszentrum Technische Hilfen für Behinderte in Hamburg zusammen.

Adresse: D.I.A.S. GmbH, Neuer Pferdemarkt 1, 20359 Hamburg, Tel. 040/431 875-0

Veröffentlicht in: Deutsche Behinderten-Zeitschrift 5/98
Nachdruck aus der Selbsthilfe-Zeitschrift der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte, Kirchfeldstr. 149, 40215 Düsseldorf